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Adieu, Goodbye und auf Wiedersehen: Warum uns Loslassen nicht leicht fällt

Neigt sich etwas dem Ende zu, dann kommen wir automatisch mit dem Thema Loslassen in Berührung. Ja ich weiss, klingt wirklich sehr abgelutscht. Aber denk mal nach, fällt dir Loslassen schwer? Wann hast du das letzte Mal etwas losgelassen?

Unsere Natur hat die Finger im Spiel

Den meisten Menschen fällt das Loslassen schwer. Sei dies in Bezug auf den Job, der sie krank macht, eine verflossene Liebe oder auch das Loslassen von negativen Gedanken (z.B. Selbstzweifel, Ängste, …). In «materialler» Hinsicht kann Loslassen z.B. auch das bewusste Verlieren von überschüssigen Pfunden bedeuten oder aber das lange herausgezögerte Entsorgen von Gegenständen. 

Es liegt leider in unserer Grundnatur, an Dingen festzuhalten, auch wenn diese teilweise sehr ungesund für uns sind. Wenn Sie Menschen fragen, ob sie denn wüssten, dass das Alte für sie schädlich sei, sagen die meisten: „Ja klar weiss ich das, aber ich schaffe es einfach nicht, loszulassen“. Es ist mehr als verständlich, dass gescheiterte Versuche des Loslassens frustrierend und belastend sein können.

Um zu verstehen, warum uns das Loslassen so schwerfällt, tauchen wir für einen Moment in die Funktionsweise unseres Gehirns ein.

Entwicklungspsychologisch gesehen, geht Loslassen immer mit Veränderung einher. Beobachtet man Kinder, fällt schnell auf, dass die meisten es lieben, wenn sich gewisse Dinge nicht ändern und immer gleich ablaufen: Zum Beispiel Rituale wie die Gutenacht-Geschichte vor dem zu Bett gehen oder das Frühstücksgetränk.

Die kindlichen Routinen können Eltern erschöpfen. Doch diese Routinen geben dem Kind eine gewisse Sicherheit. Es weiss genau, was passiert und verbindet damit ein bestimmtes Gefühl. Und genau dieses Gefühl (z.B. nach Sicherheit, Geborgenheit, Liebe, …) suchen wir auch als Erwachsene. Somit ist Veränderung, Abschiednehmen und Loslassen für uns immer mit einem inneren Stress und meist auch mit Ängsten verbunden. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt und so verharren wir lieber im Bekannten, als uns auf das Unbekannte einzulassen.

Wir sparen lieber Energie, als loszulassen

Unser Gehirn ist demnach bei anstehenden Veränderungen nicht sehr hilfreich. Wir sind genetisch so programmiert, dass wir in erster Linie überleben wollen. Jede Veränderung bedeutet ein Ausbrechen aus unseren gewohnten Mustern. Dies wiederum verlangt uns mehr Energie ab. Unser Unterbewusstsein ist allerdings so gestrickt, dass wir möglichst viele Sachen routiniert abspulen und dabei minimal Energie verbrauchen. Und dies ist unsere grösste Falle: Nur weil etwas mit wenig Energie abläuft, bedeutet dies nicht, dass es gut für uns ist.

Wenn wir also wollen, dass sich etwas verändert, dann müssen wir Zeit und Energie investieren. Bist du bereits zeitlich am Limit, dann verschiebe dein Veränderungsprojekt lieber auf einen besseren Zeitpunkt. Wer sagt denn, dass immer alle Neujahrsvorsätze am 1. Januar in Kraft treten müssen. Es darf auch der 1. Februar oder der 1. März sein. Denn bis dein Gehirn ein neues Verhalten nachhaltig gespeichert hat, braucht es rund 30 Tage. Du brauchst also nicht nur den Vorsatz, sondern eben auch die Energie, mindestens 30 Tage durchzuhalten…

Stefanie Weber

Ich bin Stee und Yoga begleitet mich bereits seit 18 Jahren durchs Leben. Um mehr Bewusstsein für den ursprünglichen Yogagedanken zu schaffen haben wir yoga2be gegründet. Bei uns geht es darum Yoga als Begleiter/in für jede Lebenssituation und jedes Alter wahrzunehmen. Und weniger als herausfordernde Sportart oder Fotomotiv.

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