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Drishti – setze deinen Fokus richtig

Drishti bedeutet übersetzt aus dem Sanskrit Blick, Sehfähigkeit und auch Sichtweise. Damit wird beschrieben, wohin wir in der Yogapraxis unseren Blick lenken (Quelle: Yogawiki).   

Wirkungsweise des Drishti

Im physischen Sinne bedeutet dies beispielsweise den Blick nach oben oder zu den Füssen zu richten. Es meint aber nicht das klassische „Sehen“. Man starrt daher nicht auf einen bestimmten Punkt, sondern hat eher einen leicht glasigen oder verschwommenen Blick.

Drishti meint aber auch den Blick im Sinne des Fokus‘. Das bewusste Lenken deiner Augen in eine bestimmte Richtung hilft dir, konzentriert zu bleiben, dich also auf dich selbst zu konzentrieren und weniger ablenken zu lassen. 

Du kannst bei der nächsten Yogastunde diesen Selbstversuch wagen und genau beobachten, wohin dein Blick während der Yoga-Praxis gerichtet ist. Fliegen deine Augen durch den Raum? Wenn ja, was macht in diesem Moment dein Geist? Wahrscheinlich bist du nicht ganz bei der Sache, oder? Suchst du vielleicht nach Fusseln auf der Matte, oder vergleichst dich mit deiner(m) Mattennachbar(i)n oder zählst die Minuten bis zu Savansa? 😉 Je mehr dein Blick umherschweift, desto eher muss sich auch dein Körper stetig neu orientieren und dein Geist wird abgelenkt.

Was passiert, wenn du deinen Blick in jeder Asana auf einen Punkt fokussierst? Du wirst merken, es hat einen direkten Einfluss auf deine mentale Verfassung. Deine Aufmerksamkeit richtet sich nach innen, du kannst dich besser auf deinen Atem oder deine Ausrichtung einlassen. Gerade in Balance-Haltungen wirst du den positiven Effekt sofort spüren und ein besseres Gleichgewicht finden.

Verschiedene Drishti -Varianten 

  • Urdhva Drishti der Blick geht nach oben zur Decke z.B. in Virabhadrasana I (Krieger 1)
  • Nabi Chakra der Blick richtet sich zum Nabel, bspw. in Adho Mukha Svanasana (herabschauender Hund), dadurch wird der Nacken länger und der Schultergürtel entspannt sich.
  • Parshva Drishti während Ardha Matsyendrasana (Drehsitz) folgt der Blick der Drehung nach links oder rechts hinten. 
  • Padhayoragrai der Blick senkt sich zu den Zehen, bzw. Füßen in den sitzenden Vorbeugen.
  • In der Meditation oder auch in den sitzenden Vorbeugen lenken wir die Sinne nach innen (Pratyahara). Weg vom Denken – hin zum Fühlen. Hier schaust du entweder von Innen auf dein drittes Auge (Punkt zwischen den Augenbrauen) oder auf deine Nasenspitze.

Falls du dir die Drishti nicht merken kannst, dann nimm diese Eselsbrücke: „Nimm den Blick in die Richtung, in die durch dich dehnst.“

Drishti im Alltag

So wie wir in der Yogapraxis ganz bewusst unseren Blick in eine Richtung lenken können, so ist das auch im Alltag möglich. Richten wir am Morgen den Blick zum Himmel und auf das trübe Wetter, das uns sogleich betrübt oder richten wir den Fokus auf das Abendessen mit einer guten Freundin, was in uns Freude auslöst? Klingt einfach, nicht? Und doch happert es oft mit der Umsetzung im Alltag. Dabei hat unser Fokus einen entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit.

Verschiedene Studien weisen deutlich nach, dass negatives Denken ein Stressfaktor sein kann und etwa für Bluthochdruck verantwortlich ist. Stress wiederum führe zu Ablagerungen der Proteine Tau und Amyloid im Gehirn, die Demenz verursachen. 

Wie können wir also unseren „gesunden“ Blick stärken?

  • Yogapraxis: Durch das bewusste setzen des Blicks in den Körperübungen kommt dein Geist zur Ruhe. Negative wie auch positive Gedanken können einfach mal pausieren. Hier eignet sich besonders gut auch der Mondgruss (Chandra Namaskar), der langsam ausgeführt wird und eine zentrierende Wirkung hat. Mehr zum Ursprung und dem Inhalt dieses Namaskars findest du hier.
  • Rückzug, um den Fokus nach innen zu richten: Ein Spaziergang in Ruhe, eine Wanderung in den Bergen, einen wöchentlichen ruhigen Moment nur für dich hilft, um zu erkennen, welche Aspekte im Leben für uns relevant sind. Wir können durch eine kleine Auszeit aus dem Hamsterrad unseren Fokus wieder neu setzen. 
  • Mediation: Das Beobachten unserer Gedanke hilft, um negative Gedankenmuster wahrzunehmen und positive zu stärken.
  • Routinen: Am einfachsten planst du 1-2 dieser Bausteine in deine Woche ein, damit diese zu deinem Alltag werden. Denn Routinen helfen, unseren Fokus (positiv wie leider auch negativ) zu halten. 

Kurshinweis

Eine wunderbare Gelegenheit, um den Fokus nach Innen zu richten ist die KlangEntspannt bei Corinne. Dieser Kurs findet immer am 2. Freitag im Monat statt.

Stefanie Weber

Ich bin Stee und Yoga begleitet mich bereits seit 18 Jahren durchs Leben. Um mehr Bewusstsein für den ursprünglichen Yogagedanken zu schaffen haben wir yoga2be gegründet. Bei uns geht es darum Yoga als Begleiter/in für jede Lebenssituation und jedes Alter wahrzunehmen. Und weniger als herausfordernde Sportart oder Fotomotiv.

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